Die Verkabelung bei Projektoren spielt eine sehr wichtige Rolle. Es gibt verschiedene Zuspielmöglichkeiten, alle in der Qualität sehr unterschiedlich. Bei den heutigen modernen Geräten benötigt
man vorrangig eine rein digitale Übertragung, das sogenannte HDMI Kabel. Hierbei handelt es sich um die hochwertigste Form der Übertragung. Drahtlos geht es mittlerweile auch, aber die
Kabelübertragung ist am sichersten und zuverlässgsten.
Das Problem sind auch in der Regel längere Kabelwege, die schnell zu Qualitätsverlusten führen können. Hier sollte man nicht am falschen Ende sparen, eine gute Kabelqualität ist hier sehr
wichtig. Genau wie im Audiobereich gibt es tiefe Frequenzen ( Flächen ohne Struktur) und hohe Frequenzen ( Details ), wobei hohe Frequenzen bei langen Kabelwegen oft problematisch sind. Ein gutes
Kabel zahlt sich hier aus.
Zum Anschluss von Videoprojektoren, aber auch Fernsehern, Flachbildschirmen usw. gibt es 4 verschiedene, verbreitete Anschlussformate, die sich in ihrer Qualität teilweise enorm unterscheiden. Zu
wissen welche Videoverbindung die richtige für den jeweiligen Anwendungsfall ist, ist daher enorm hilfreich um nicht beim ersten Film auf dem neuen Projektor eine Enttäuschung zu erleben.
Das auch als Composite bezeichnete FBAS Signal (Abkürzung für Farb-Bild-Austast-Synchronisier-Signal) benötigt zur Übertragung lediglich einen einzelnen Träger, um das Gemisch aus Helligkeits- und Farbinformationen zu übertragen. Vor der Übertragung des Signals werden diese Signale zusammengemischt und müssen hinterher wieder getrennt werden. Dabei gehen ein Menge Informationen verloren und es treten eine Vielzahl unschöner Effekte auf, wie Unschärfe, Flimmernde Muster oder Color-Bleeding (An harten Farbkanten verläuft die linke Farbe in die rechte). Bei DVD-Filmen sollte eine Composite-Verbindung sollten nur im absoluten Notfall gewählt werden. Für Präsentationen kommt diese Art der Übertragung überhaupt nicht in Frage, der Verlust der Bildqualität fällt hier enorm auf.
S-Video verwendet 2 Adernpaare um das Bild zu übertragen. Ein Kanal trägt die Helligkeitsinformationen (quasi ein Schwarz-Weiss-Bild), die Farbe wird seperat im zweiten Kanal übertragen. Die
Bildschärfe nimmt gegenüber Composite erheblich zu, allerdings treten beim Fügen/Trennen der Farbinformationen immer noch negative Effekte auf. S-Video sollte bei der Wahl einer Videoverbindung
das Mindeste sein um eine ausreichende Bildqualität zu gewährleisten.
RGB: Beim RGB Signal werden auf 6 Leitungen 3 Bilder übertragen: 1 rotes, ein grünes und ein blaues. Für Fernseher ist diese Variante optimal, weil sie haargenau der Darstellungs-technik in der
Bildröhre entspricht, die für jede dieser 3 Farben eine Kathode hat und die drei Farbbilder auf der Mattscheibe übereinanderlegt. Nur ein Komponenten-Signal ist in der Lage bessere Bilder (wenn
auch nur geringfügig) zu erzeugen.
Diese Form der Übertragung ist das absolute Optimum in der analogen Technik. Wieder wird das Signal über 3 Adernpaare übertragen. Ein Paar ist hierbei wie bei S-Video für die
Helligkeitsinformationen (Luminanz) zuständig. Das zweite und dritte Signal sind die Farbdifferenzsignale (U=R-Y) und (V=B-Y). Da das Verfahren sehr störsicher ist und Wechselwirkungen zwischen
S/W und Farbsignal vermieden werden, wird es im Studio, bei HDTV und immer mehr auch im Heimkinobreich verwendet. Wie erwähnt, ist das Komponenten-Signal prinzipiell dem RGB-Signal nur
geringfügig überlegen, allerdings werden DVD-Bilder in genau diesem Format gespeichert, sodass eine Umrechnung im DVD-Player entfallen kann, was nochmals zu einer Steigerung der Bildqualität
beiträgt.
VGA: Diese Schnittstelle stammt aus der Computerwelt und ist an Beamern häufig anzufinden. Sie ermöglicht die Übertragung von RGB-Signalen sowohl progressive als auch
interlaced.
DVI: Die DVI-Schnittstelle ist im Grunde eine digitale Videoschnittstelle (DVI-D Variante), allerdings gibt es eine Variante, DVI-I genannt, die neben den Leitungen für die digitalen Signale auch
analoge RGB-Signale übertragen kann. Eine von beiden (in der Regel DVI-I) ist an den meisten Beamern zu finden. Digitale Signalübertragung bietet den enormen Vorteil von absolut verlustfreier
Übertragung der digitalen DVD-Daten zu Ihrem digitalen Videoprojektor, die komplizierte Digital/Analog/Digital-Umwandlung entfällt komplett.
HDMI ist eine Mitte 2003 neu entwickelte Schnittstelle für die volldigitale Übertragung von Audio- und Video-Daten.
HDMI wurde von der Industrie zielgerichtet für den Sektor Home-Entertainment eingeführt.
HDMI (High Definition Multimedia Interface) heißt die neue digitale Schnittstelle für digitale Videodaten. HDMI kann darüberhinaus auch digitale Audiodaten höchster Bandbreite übertragen und
verfügt über einen eigenen Fernbedienungskanal. Das 19-polige Kabel mündet in einen nur ca. 21 mm breiten Miniaturstecker. Zu dem erst jüngst etablierten DVI STandard (Digital Visual Interface)
ist HDMI 100% abwärtkompatibel. So könnte z.B. ein HDMI-DVI-Adapterkabel einen DVD-Player mit HDMI-Ausgang mit einem Projektor mit DVI-Eingang verbinden. Wichtig für alle HDMI- und
DVI-Verbindungen ist, dass beide verbundenen Komponenten mit dem Kopierschutz HDCP ausgestattet sind. Ohne HDCP ist die Übertragung digitaler Videodaten nicht möglich!
Die Vorteile von HDMI auf einen Blick:
HDMI ist die erste volldigitale Schnittstelle, die gemeinsam von der Filmindustrie und praktisch allen weltweit agierenden Herstellern der Unterhaltungselektronik entwickelt wurde und von Anfang
an bis heute konsequent unterstützt wird.
Alle Bild- und Tondaten in einem Kabel
HDMI überträgt sowohl digitale Videodaten (Bilddaten) als auch digitale Audiodaten.
Keine Kompression - keine Qualitätsverluste
HDMI arbeitet ohne Datenkompression und weist daher keinen systembedingten Qualitätsverlust auf.
Keine Analog-Digital- oder Digital-Analog-Wandlung erforderlich
HDMI hat mit DVI gemeinsam einen großen Vorteil gegenüber analogen Verbindungen - es entfällt die aufändige Wandlung der Daten. Aus Kopierschutzgründen mussten die digitalen Bilddaten einer DVD
vom DVD-Player vor der Ausgabe stets mittels eines Video Digital-/Analog-Konverters in analoge Daten umgewandelt werden. Beim Bildwiedergabegerät muss dann die Umwandlung erneut erfolgen
(digital/analog). Solche "Umwandlungen" sind immer verlustbehaftet! Erstmalig mit DVI bzw. HDMI ist eine direkte Übertragung digitaler Signale von Komponente zu Komponente möglich. Die Wandlung
Digital-Analog-Digital ist nicht mehr erforderlich.
Hohe Bandbreite - verarbeitet alle digitalen Formate
HDMI überträgt Audiodaten bis zu Frequenzen von 192 kHz. Die Bandbreite für Videodaten liegt bei bis zu 165 MHz. Damit lassen sich alle heute in der Home-Cinema-Welt eingeführten Bild- und
Tonformate einschließlich HDTV (bis zur derzeit höchsten Auflösung von 1080p) ohne Qualitätsverlust darstellen.
Extrem hohe Datenübertragungsraten - keine Artefakte
Die Daten werden mit einer Bandbreite von insgesamt bis zu 5 GB / Sekunde übertragen. Daher sind übertragungsbedingte Artefakte auch bei komplexen Bildinhalten und extrem schellen
Bewegungsabläufen nicht zu befürchten.
Kompatibel zu DVI
HDMI basiert auf DVI und ist zu 100% abwärtkompatibel zu DVI. Das bedeutet, dass sich DVI-Signale (via DVI-HDMI-Adapter-Kabel) über die HDMI-Schnittstelle übertragen lassen. In der anderen
Richtung wird allerdings nur eine Untermenge der HDMI-Signale an die DVI-Schnittstelle übertragen. Möglich ist dies auch deshalb, weil HDMI das gleiche Kopierschutzverfahren wie DVI nutzt: HDCP
(High Bandwidth Digital Content Protection).
HDMI unterstützt integrierte Fernbedienungen
HDMI unterstützt die Protokolle CEC (Consumer Electronics Control) und AV.link, beides Protokolle, die sich für universelle Fernbedienungen durchgesetzt haben, wobei AV.link der in Europa
vorherrschende Standard ist. Damit ist es möglich, mehrere über HDMI verbundene Komponenten über eine Fernbedienung und eine Infrarot-Strecke zu steuern.
Geeignet auch für lange Strecken
HDMI Kabel können problemlos auch über längere Strecken eingesetzt werden. Längen über 20 Meter sind möglich. Das den HDMI-Spezifikationen zugrundeliegende TDMS-Protokoll von Silikon Image ist
auch für den Glasfaser-Transfer ausgelegt und erlaubt so den Transport über noch weitaus längere Strecken.
Flexible Steuerungsmöglichkeiten durch bi-direktionale Datenübertragung
HDMI lässt auch bi-direktionalen Datentransfer zu. Für den Anwenderer ergeben sich daraus mannigfaltige Vorteile. Nur ein Beispiel: Ein digitaler Fernseher oder AV-Receiver kann einem digitalen
Sat-Receiver übermitteln, welches seine gerade eingestellten Bild- und Tonformate (z.B. 16:9 oder 4:3/Letterbox oder 5.1 oder 2-Kanal-Stereo) sind. Dieser übermittelt dann seine digitalen
Informationen automatisch in der entsprechend passenden Einstellung.
Reserven für erweiterte digitale Formate - zukunftssicher
HDMI ist zukunftssicher. In den Spezifikationen von HDMI sind Reserven eingearbeitet, die bereits höhere Übertragungsraten zukünftiger Bild- und Tonformate berücksichtigen. So nutzt HDMI selbst
für die derzeit am höchsten auflösende HDTV-Variante nur etwa die Hälfte seiner potentiellen Bandbreite von 5 GB/sec.
Nicht ganz so kompliziert wie die Videoverkabelung ist der Anschluss Ihrer Stereo- oder Surround-Anlage. Da Töne nicht großartig kodiert werden müssen, sondern Schallwellen einfach als
Spannungsverläufe über ein Adernpaar übertragen werden können bleibt als einziges Unterscheidungkriterium das zur Übertragung verwendete Material sowie Form und Verarbeitung der kritischen
Kontaktstellen. Eine Ausnahme hiervon bilden die Kabel für die digitale Tonübertragung, allerdings bleibt hier eigentlich nur die Wahl zwischen optischer und koaxialer (also elektrischer)
Übertragung.
Digital-Optisch: Diese Variante ist für digitale Tonsignale optimal. Durch die Verwendung eines optischen Lichtleiters können sich störende elektromagnetische Felder nicht auf das Signal
auswirken. Auch werden die gefürchteten Brummschleifen vermieden, die häufig entstehen, wenn Hifi-Geräte über analoge Audioverbindungen eine Masseschleife bilden, die sehr anfällig für das
50Hz-Brummen des Stromnetzes ist. Optische Kabel sind häufig nur in kurzen Längen bis ca. 1,5m zu bekommen, was in der Regel aber völlig ausreicht.
Digital-Coaxial: Wenn das Budget nicht für optische Kabel reicht, lange Wege zu überbrücken oder nur koaxiale Anschlüsse vorhanden sind, sollte man zu einem Coax-Kabel greifen. Die Anschlüsse
dieser Kabel gleichen den herkömmlichen Cinch-Steckern, die hierfür auch verwendet werden können, allerdings gibt es im Hochpreis-Segment Kabel die für die Übertragung digitaler Signale optimiert
sind. Solange aber noch optische Anschlüsse vorhanden sind, sollte man auf kurzen Strecken wegen der oben erwähnten Vorteile auch zu optischen Kabeln greifen, zumal in Unter- und Mittelklasse die
Preise für optische Kabel in den letzten Jahren drastisch gesunken sind.
Analog: Standard für analoge Audioübertragung sind die von jeder Anlage bekannten Cinch-Stecker. Die Auswahl an Verbindungen ist in jedem Preissegment unüberschaubar. Cinch-Kabel sind in allen
Dicken und Längen verfügbar. Es gibt Kabel aus Kupfer, hochreinem Kupfer, Kupfer-Silber-Mischungen, anderen Legierungen und sogar reinem Silber in den unterschiedlichsten Abschirmungsvarianten.
Stecker reichen von einfachem Stahlblech über Kupfer bis hin zu vergoldetem Kupfer und Reingold. Die billigsten kosten 1-3 €, sind aus billigem Material und schlecht verarbeitet, hochwertige
Kabel können bis zu 1000€ für 30cm kosten, der Sinn solcher Preise sei mal dahingestellt, die Wahrheit liegt irgendwo zwischen 15 und 100€. Für Digitalkabel gilt dies übrigens genauso.